Unser Bewusstsein ist wie ein Garten. Damit unser Garten gesund bleibt und kräftige Pflanzen und Bäume oder Kräuter, Gemüse und Obst wachsen können, müssen wir ihm Aufmerksamkeit schenken und ihn pflegen. Wenn wir unseren Garten vernachlässigen, verwildert er, Unkraut breitet sich aus, Keimlinge verkümmern, Pflanzen gedeihen nicht.
Die Saat in unserem inneren Garten, die wir bewässern und pflegen, wird diejenige sein, die wächst und gedeiht. Wenn wir Aufmerksamkeit und Achtsamkeit uns selbst gegenüber üben, ist es, als ob wir die gesunden Qualitäten in uns bewässern und nähren. Das ist gesunde Nahrung für unser Bewusstsein. Wenn wir mehr auf die negativen Dinge in uns und um uns herum achten, hängen wir an Sorgen und Problemen fest und erhalten keine gesunde Nahrung.
Wir können uns entscheiden, die gute Saat selektiv zu bewässern und die negative Saat nicht zu gießen. Das bedeutet nicht, dass wir Probleme und Leiden verdrängen; es bedeutet nur, dass wir der positiven Saat, die von Natur aus vorhanden ist, erlauben, mehr Aufmerksamkeit und Nahrung zu erhalten.
Ein universelles Qigong-Prinzip lautet:
Worauf du deine Aufmerksamkeit richtest, dorthin fließt bzw. folgt Qi.
Für unsere Qigong-Praxis und im Alltag bedeutet dies, dass wir unsere Aufmerksamkeit auf das richten, was uns nährt und Lebensfreude schenkt. Auf diese Weise stärken wir unseren Geist und unsere Lebenskraft.
Normalerweise merken wir nicht, dass wir bestimmte Muster immer wiederholen und damit verstärken. Indem wir die Muster (Gewohnheiten) wie ständiges Grübeln, Pessimismus, Feindseligkeit, Groll, Neid, strenge Selbstkritik usw. loslassen und diesen Impulsen bewusst nicht mehr folgen, werden sie mit der Zeit schwächer. Wir bewässern nicht mehr die Saat, die uns nicht guttut, sondern richten unsere Aufmerksamkeit und Fürsorge auf die Saat, die uns hilft und nützlich ist, die wir gedeihen lassen möchten.
Mit Achtsamkeitsübungen können wir unseren Geist dahingehend lenken und trainieren, dass er stärker, stabiler und klarer wird. Was denke ich in diesen Moment? Welche inneren Kommentare tauchen auf? Was spüre ich in mir in diesem Augenblick? Wenn wir merken, dass wir uns nicht gut fühlen, können wir beginnen, in kleinen Schritten eine positive Veränderung herbeizuführen.
Indem wir Achtsamkeit, Bewusstheit und mentale Stärke üben, üben wir, den Geist mit jeder einzelnen Übung zu stärken. Das, worauf wir uns wiederholt konzentrieren, wird zunehmend tiefer verankert, so dass es schließlich zu einer neuen Gewohnheit wird.
Wir erinnern uns daran, dass wir mit jeder einzelnen Übung in unserem inneren Garten die Saat des Glücks, der Zufriedenheit und des inneren Gleichgewichts säen und pflegen.
Wir nutzen unsere Aufmerksamkeit und unser Bewusstsein, um die Saat in unserem inneren Garten zu nähren, die wir wachsen lassen wollen. Und wir können uns bewusst dafür entscheiden, unsere Aufmerksamkeit, Pflege und Energie nicht mehr dem Unkraut zu widmen.